Die meisten Leute wissen nicht, was es heißt, wenn etwas rasiermesserscharf ist. Was ich weiß ist, dass, wenn man mit spanabtragendem Werkzeug (Hobel, Stemmeisen, Bohrer) an Holz arbeitet, es unbedingt nötig ist, dass man dieses Werkzeug selbst schärfen kann.
Nein, ein Schärfservice hilft nicht weiter. Manches Werkzeug ist schon nach kurzer Verwendung (Minuten oder wenige Stunden) nicht mehr so scharf, wie es für den Einsatz nötig wäre. Also muss man entweder selbst schärfen können, oder hoffen, dass der Postweg zum Schärfservice extrem kurz ist und man mehrere Ausgaben desselben Werkzeugs hat.
Ich kann ja schon ein bisschen meine Sachen scharf machen und halten – habe deshalb auch schon ein wenig Ausrüstung. Was mir noch fehlt ist eine Möglichkeit, mein Schrupp-, Schleif- und Schärfsteine plan abzurichten, damit ich auch auf lange Sicht gute Hobel- und Stemmeisen hinbekomme (soviel sei schonmal von kommenden Blogeinträgen verraten: das mit dem Plan-sein-müssen ist – wahrscheinlich – unnötig).
Ich hatte schon mal Nasschleifpapier auf Glasplatte ausprobiert – allerdings wurde ich in ATC darauf aufmerksam gemacht, dass ich damit eher die Nassschleifpapierherstellungsindustrie unterstütze und mich nach einer Alternative umgesehen.
Als nächstes dachte ich an Keramikblöcke und wo ich schon beim Geldausgeben war, an diamantbeschichtete Schleifsteine. 100€ muss es (was eigentlich?) einem schon wert sein…
…oder auch nicht. Die 3-Klinker-Methode scheint recht günstig und praktikabel zu sein. Auf’m Dachboden habe ich dann auch die nötigen Steine gefunden. Mischkorund habe ich inzwischen im 25kg-Sack (weniger ging nicht ohne unverhältnismäßig höhere kg-Preise).
Bei einer Suche nach einer genaueren Beschreibung der 3-Klinker-Methode zum Abrichten von Banksteinen bin ich auf eine tolle Anleitung zum Schärfen von Stech- und Hobeleisen gestoßen, die ich euch nicht vorenthalten möchte. Dort ist nicht nur die 3-Klinker-Methode beschrieben, sondern der gesamte Schrupp-, Schärf und Abziehprozess: Das Schärfen von Stecheisen und Hobeleisen von Friedrich Kollenrott
Wo ich schon dabei war, habe ich mir die gesamte Anleitung (eigentlich ist es ein Buch) zu Gemüte geführt.
(Vom selben Autor gibt’s aktuell übrigens auch eine dreiteilige Artikelserie in HolzWerken.)
Auf youtube habe ich schließlich auch noch was von Hr. Kollenrott und HolzWerken gefunden: So werden Hobel und Stechbeitel scharf wie ein Rasiermesser und einen zweiten Teil mit dem Titel Die perfekte Schneide – im Nu.